Sonntag, 26. Oktober 2008

Dosen erlaubt



Der Hauptkonsument von Dosenfutter in unserem Haushalt hat vier Beine und ist dauerhungrig. Für unser Chili con Carne durften diesmal aber auch einige Dosenzutaten ins Zweibeiner-Mahl: Die Dosenwaren Kidney-Bohnen, weiße Bohnen und Mais köcheln dafür in einem Topf mit Rinderhack, welches mit roten Zwiebeln und Olivenöl angebraten wurde, sowie feingehacktem Sellerie, Paprika, Chilis, Knoblauch, Gemüsefond und geschälten Tomaten eine Stunde vor sich hin. Zwischendurch abgeschmeckt mit Tomatenmark, Balsamico-Creme, Oregano, Liebstöckel, Salz und Pfeffer und am Schluss garniert mit frischer Petersilie passt es gut zu frischem Brot oder Reis und befriedigt auch die hungrigen Zweibeiner.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

unsichtbare Zitrusfrüchte



Auch wenn man nicht viel davon sieht, verstecken sich in der Ente eine ganze Menge davon, so dass sie sich gerechtfertigterweise Canard à l'orange nennen darf.

Für das richtige Aroma des Fleischs sorgt eine Füllung aus Orangenstücken, Selleriestücken , Apfelstücken und Zwiebeln und einem Lorbeerblatt in einer guten Portion Portwein geköchelt und anschließend gesalzen und gepfeffert wurde.

Was nicht mehr in die Ente passt, darf in der Backform liegen, außerdem noch zusätzliche Orangenstücke, Sellerie, Zwiebeln und Möhren, aufgefüllt mit Geflügelfond, Wasser und etwas Portwein. Die gefüllte Ente haben wir in dieser Form auf einem niedrigen Gitter gebettet, damit sie nicht so tief in der "Suppe" schwimmt. Außen wird das Tier gut gesalzen, mit Majoran bestreut und mit Butterstückchen belegt. Zwischendruch (vor allem nach dem Wenden) noch ggf. Butter nachlegen. Backdauer ist abhängig von der Entengröße, das letzte Drittel der Zeit sollte sie auf dem Rücken liegen.

Für die Soße wird zum Schluss der Jus aus der Form aufgefangen, mit einigen Gemüsestücken zusammen sämig püriert und mit Creme fraiche glatt gerührt.

Die Entenleber haben wir noch als Vorspeise mit Äpfeln und Zwiebeln gebraten und auf Salat mit Sherry-Essig-Vinaigrette gegessen.


Samstag, 18. Oktober 2008

Dem Sommer hinterher trauern



Das funktioniert ganz automatisch, wenn man sommerliche Gerichte kocht, diese dann aber drinnen und mit dem Bewusstsein über die draußen vorherrschenden Temperaturen verzehrt.
So geschehen in der letzten Woche mit diesem Risotto mit Zucchini, Zitrone und Kapern.

Dafür habe ich eine klein geschnittene Roscoff-Zwiebel in Olivenöl angedünstet, 300g Arborio-Reis zugefügt und kurz mitdünsten lassen und anschließend mit Gemüsebrühe abgelöscht. Während der Reis gegart hat, habe ich eine Zucchini klein gewürfelt und einer Bio-Zitrone die Schale abgerieben und den Saft herausgepresst. Zwischendruch immer mal wieder Gemüsebrühe nachgießen und rühren (man braucht auf die Menge ca. 1l). Nach der Hälfte der Garzeit die Zitronenschale und den Saft unterrühren, einige Minuten vor dem Ende der Garzeit die gestückelte Zucchini (dann bleibt sie schön knackig) und am Ende geriebenen Parmesan und Kapern unterheben.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

da ist doch was auf der Zunge



Die besten Eingebungen hat man meist spontan, so auch gestern beim Einkaufen, als der Chefkoch plötzlich "einen Geschmack auf der Zunge" spürte. Nun denn, der Geschmack ließ sich schnell als Coq au vin identifizieren, welches dann abends folgendermaßen zubereitet wurde:

Den ausgenommenen Hahn zerlegen (mit den Knochen/Fleischresten kann man einen Fond zubereiten), salzen und pfeffern und die Teile in einem Gemisch aus Butter und Olivenöl gut anbraten. Dazu kommt anschließend jede Menge grob geschnittenem Gemüse (4 Möhren, 2 Roscoff-Zwiebeln, 2 Tomaten, 1 Sellerie-Knolle, 2 Chilis) und nach etwa 15 Minuten auf dem Feuer kann man das ganze mit einer Flasche Rotwein (es sollte der gleiche sein, den man zum Essen trinkt) aufgießen und ein Bouqet garni aus Petersilie und Lorbeer sowie 5 Wacholderbeeren hinzufügen.



Die Hähnchen-Teile arangiert man am besten so in der Pfanne, dass das Fleisch so gut wie vollständig im Wein untergetauscht ist, die Haut jedoch oben herausschaut. So wird diese anschließend im Ofen schön braun und knusprig und das Fleisch schmeckt trotzdem richtig nach Wein. Das ganze auf dem Herd einmal aufkochen lassen, nochmal vorsichtig mit Honig, Salz, Pfeffer würzen und dann für eine Stunde in den Backofen schieben.

Wenn der Hahn ferig ist, die Fleisch-Teile herausnehmen und das Bouquet garni und die Wacholderbeeren heraussammeln. Für die Soße haben wir einfach den kompletten Jus MIT dem Gemüse püriert und mit etwas Creme fraiche verfeinert (evtl. nochmal nachwürzen). So bekommt die Soße m.E. einen tollen aromatischen Geschmack, aber auch eine etwas "breiige/gröbere" Konsistenz. Wer das nicht mag, kann natürlich auch das Gemüse heraussammeln und den Jus pur verwenden und ggf noch etwas weiter einreduzieren.
Wir haben dazu Reis gegessen, es passt aber im Prinzip alles, was Soße verträgt ;-)

Fazit: Spontane Eingebungen dürfen ruhig regelmäßig auftreten ;-)

Sonntag, 5. Oktober 2008

Prädikat "besonders wertvoll"



Damit dürfen sich die heutigen Spaghettini mit Linsenbolognese schmücken, jedenfalls wenn man nach der biologischen Wertigkeit der kombinierten Proteine (Linsen + Weizen) geht. Da aber ein Mangel an essenziellen Aminosäuren hierzulande bei einer abwechslungsreichen Ernährung ohnehin nicht so schnell zu befürchten ist, zählt vor allem der Geschmack - und der kriegt den Stempel von mir ebenfalls.

Was gemacht wurde: Zwei rote Zwiebeln, zwei Möhren und 1/4 Sellerienknolle wurden sehr fein gewürfelt und in Olivenöl angedünstet, dazu kamen etwas später noch zwei Hände voll klein geschnittener Champignons. Das ganze haben wir etwas garen lassen und dann vier gehäutete Tomaten, eine Packung passierte Tomaten, drei zerkleinerte Chilis, drei zerkleinerte Knoblauchzehen, eine Tasse Gemüsebrühe und ca. 150g rote Linsen zugegeben. Das ganze wurde eingekocht, bis die gewünschte Linsenkonsistenz erreicht war und zum Schluss abgeschmeckt mit Salz, Balsamico-Essig und Basilikum. Nicht mit auf dem Bild ist der wie immer hervorragend dazu passende frisch geriebene Berg Parmesan ;-)

Freitag, 3. Oktober 2008

Blog Event "Quiche, Tarte & Co." - Steinpilz-Champignon-Tartelettes



Endlich. Gestern hat unser dreiköpfiger und achtbeiniger Suchtrupp den ersten (und ich fürchte auch den letzten) Steinpilz der Saison im Wald entdeckt. Während wir im letzten Jahr in schöner Regelmäßigkeit immer mal wieder mit dreckigem und klettenverfilztem Vierbeiner UND ansehnlicher Steinpilz-Ernte vom täglichen Waldspaziergang zurückkehrten, blieb es in diesem Jahr bisher leider nur bei ersterem und weniger erfreulichen Souvenir. Bis gestern. Ein einziger, leider auch nicht mehr ganz junger, mittelgroßer Steinpilz hat sich unser erbarmt. Er blieb auch der einzige. Dank einiger brauner Champignons, die noch im Kühlschrank lagerten, reichte es dennoch für eine sehr wohlschmeckende kleine Vorspeise, welche gut zum aktuellen Blog-Event passt: Steinpilz-Champignon-Tartelettes

Blog-Event XXXIX - Quiche, Tarte & Co.

Für die Tartelettes (6 Stück) habe ich zunächst einen Mürbeteig aus 60g Weizenmehl 405, 30g Dinkel-Vollkornmehl, 35g Butter einem EL Wasser und etwas Salz hergestellt und kühl gestellt.
Für die Füllung habe ich eine große Schalotte gewürfelt und in Butter angedünstet, dann die verwendbaren Teile des Steinpilzes und drei Hände voll Champignons klein geschnippelt und mit der Schalotte und der Butter angebraten. Gewürzt wurde das ganze mit Salz und einem Bund kleingeschnittener, glatter Petersilie.



Der Teig wird dünn ausgerollt und mit einer großen Tasse Kreise ausgestochen, mit welchen dann 6 Vertiefungen einer Muffin-Backform ausgelegt werden. Die Füllung wird darauf verteilt.
Zusätzlich ein Ei mit einem halben Becher Creme fraiche, etwas geriebenem Parmesan, etwas Salz und Pfeffer verquirlen und löffelweise über die Füllung geben. Das ganze braucht etwa 25 min bei 180°C (Umluft) im Backofen. Schmeckt köstlich zu Champagner oder einem leckeren Weißwein.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

die letzten Blättchen...



...vom Thai-Basilikum, der dieses Jahr ohnehin nicht besonders gut gewachsen ist, hatte ich letzte Woche noch vor dem kalten Wetter gerettet und in eine Thai-Pfanne mit Hühnchen und Kokosmilch befördert.

Den "normalen" Basilikum, der noch in voller Pracht stand, habe ich mit einer Doppelstrategie versucht in den Winter zu retten: zum einen mit Salz, Olivenöl, und etwas Zitronensaft püriert und in Eiswürfelbehälter eingefroren (ist von den Einsatzmöglichkeiten etwas variabler als das klassische Pesto) und zum anderen eine Pflanze im Topf ins Haus geholt, in der Hoffnung, dass ihr die Wohnungsluft vielleicht auch gefällt. Die Luft hat dem Pflänzchen wohl nicht geschadet, wohl aber die 1000 Blattläuse, die ich gestern plötzlich darauf entdeckt habe. Jetzt steht es mit Spüli-Lösung eingesprüht wieder draußen in der Kälte, mal sehen, ob es sich noch retten lässt.

Zurück zur flotten Thai-Pfanne: Darin befinden sich außer dem schon erwähnten Kraut under der Kokosmilch, die beide erst zum Schluss zum Einsatz kamen, auch noch Hähnchenbrust in Stücken (mit Zwiebeln separat angebraten) und mehr oder weniger fein geschnippeltes Gemüse (Möhren, enthäutete Tomaten, Knoblauch, Chilis, Auberginen, Paprika, in dieser Reihenfolge in die Pfanne mit Olivenöl gegeben). Gewürzt wurde mit Honig, Soja-Sauce, Balsamico, Salz und eben Kokosmilch und Thai-Basilikum. Zitronengras oder ähnliches hätte natürlich auch gut gepasst, war aber gerade nicht zur Hand. Dazu gab es Basmati-Reis.